Percy

... mein Meister auf vier Hufen

geboren im Oktober 2000, Trakehner, Stkm. 1,67m

Zu Percy kam ich im August 06, weil ich mich auf Pferdesuche machte, nachdem es deutlich wurde, dass ich mit Diana nicht mehr viel werde "arbeiten" können und der irrigen Meinung anhing, dass Splash nicht das richtige Pferd war, um weiter "richtig" reiten zu lernen. 

Gleich der erste Anruf entwickelte sich zu einem der Dauertelefonate, wie sie es sonst nur unter besten Freundinnen gibt. Aber nur, weil ich mich auf Anhieb gut mit seiner Besitzerin verstand, sollte es auch gleich dieses Pferd sein? Ich fuhr hin, machte die Box los und sah in dieses Pferdegesicht - das mich rotzfrech anguckte, versuchte, an mir etwas Fressbares zu finden und gleich offen sagte: Hi! :-) Ach Du heilige Sch... So einer! Genau mein Typ.
Ich war hin und weg... Aber Percy war alles, was ich nicht wollte: er war zu jung, zu unausgebildet, zu ungezogen...

Also sah ich mich weiter um. Er stand derweil mit einem Hufgeschwür in der Box und wartete. Knappe zwei Wochen später ritt ich ihn dann zum ersten Mal: nein! Er konnte nix! Basta! Aber ich fühlte mich wohl auf seinem Rücken. Ein Versuch war es wert. Und beim zweiten Ritt hatte ich das Gefühl, ein anderes Pferd unter mir zu haben. Percy arbeitete willig, lief am Zügel, kaute, reagierte auf meine Hilfen und hielt sich in der Aufrichtung, auch wenn ich überstrich... Er war's. Allen Unkenrufen, er sei so schrecklich erzogen, zum Trotz nahm ich die Reitbeteiligung an.

Ungefähr sechs Wochen später begannen unsere ersten Probleme. Reiterlich war alles gut: Percy ist unterm Sattel sehr brav und es macht Freude, ihn zu reiten. Aber dahin muss man erst einmal kommen! Am Boden machte Percy mit mir nämlich, was er wollte - und all meine Bemühungen, ihn zur Raison zu bringen, verliefen im Sande...

Keine Frage: ich hatte meinen Meister gefunden... Aber sowas von!

Nachdem es so schlimm wurde, und er mir zum x-ten Mal ausbrach und sich aus dem Staub machte, warf ich in einer Verzweiflungstat seiner Besitzerin die Brocken vor die Füße. O-Ton: "Den pack ich nie wieder an!" Ich rechne ihr ihr Verständnis hoch an! Dabei habe ich keine Angst vor ihm, sondern um ihn. Er verhält sich bei seinen Ausbrüchen nämlich ziemlich selbstgefährdend...

Am übernächsten Tag hatte Percy eine schwere Kolik. Es dauerte ungefähr 20 min, und ich stand wieder neben seiner Box! So viel dazu... ;-) Es dauerte einige Tage, bis Percy wieder auf dem Damm war und ich kümmerte mich in dieser Zeit auch weiter um ihn. Zum Ende des Jahres 2006 traten aber auch bei mir gesundheitliche Probleme auf, so dass ich bis auf weiteres von dieser Reitbeteiligung Abstand nehmen musste. Zeitgleich wurde mir zudem immer deutlicher, wie sehr ich "meinen" Schecken vermisste.
Percys Besitzerin und ich sind weiterhin in gutem Kontakt - und das wird sich wohl auch nicht ändern! :-)
Ich wünsch Dir ganz viel Glück mit Eurer neuen Reitbeteiligung!

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